4.Astronomische Nächte Taubensuhl
„Unendliche Weiten“
…titelte die „Rheinpfalz“-Zeitung für ihren Bericht über das vierte Teleskop-Treffen in Folge auf dem Taubensuhl. Diesmal war sogar die Presse neugierig auf das Treffen der Hobby-Astronomen, das am Wochenende vom 16.-18.April 2010 stattfand.
Neu war dieses Jahr der Name des Treffens. Aus dem bekannten „SATT“ wurde „TAN – Taubensuhler astronomische Nächte“. Damit trugen wir einer veränderten Struktur Rechnung, wandelten sich doch ein Größten Teil der „Space-Agents“ im Frühjahr 2010 von einer losen Gruppierung zum Verein „Sternwarte-Bellheim e.V.“. Alles übrige wurde aber in nun schon bewährter Tradition beibehalten.
Bereits der Freitagnachmittag versprach mit seinem wolkenlosen blauen Himmel eine gute Beobachtungsnacht. Darum war das erste Gesprächsthema der anreisenden Sterngucker nach dem allgemeinen Hallo die bange Frage nach der berüchtigten Aschewolke aus Island, die just an diesem Wochenende Deutschland erreichte. Würde sie die Beobachtung beeinträchtigen? Skeptische Blicke interpretierten jede Nuance im Blau. Aber als sich die klare Mondsichel mit auffallend kontrastreichem aschgrauem Licht zeigte, war klar, was eine Messung gegen 23.00 Uhr bestätigte: SQM 21.45! Damit ließ sich sehr gut.
Mit Sonnenuntergang begannen die Beobachtungen: Vom kleinen 76mm Newton über Apo-Binos bis zum 12“ Dobson zielten zahlreiche Teleskope in die Nacht. Vom Anfänger bis zum semiprofessionellen Amateur richteten sich Blicke und Kameras für viele Stunden zum Himmel. Selbst Temperaturen um 0°C schreckten die Unentwegten nicht. Und wie zur Belohnung schenkte die erste Nacht den Beobachtern gleich drei taghelle Boliden als besondere Zugabe, bevor man sich gegen frühen Morgen ins Zelt, das Wohnmobil oder die Waldwerkstatt verkroch.
Der Samstag war erst einmal dem Ausschlafen, Herum schweifen in der wärmenden Sonne, zahlreichen Schwätzchen und Fachsimpeleien vorbehalten. Auch Hunger stillen bei Grillen oder Kaffee und Kuchen war angesagt, bis um 15.00 Uhr die Vorträge begannen. T.J. Domsalla bereitete ausführlich das Thema Astrofotografie auf und H. Baer folgte mit dem „Hubble-Space-Teleskope“.
Gegen Abend füllte sich die Beobachtungswiese deutlich. Manch einer hatte den Tag noch zu Hause in der warmen Sonne verbracht, sich dann aber gegen Abend aufgemacht – und so waren es schließlich rund 45 Teilnehmer, die ihre Instrumente bei Dämmerungsbeginn in Position brachten.
Und auch die zweite wolkenlose Nacht war die Anreise wert. Es war schon ein besonderes Erlebnis, einmal einen Himmel ohne Positionsleuchten zahlreicher Flugzeuge oder flirrende Kondensstreifen zu erleben. So bot auch diese Nacht alle Möglichkeiten: während sich die Einsteiger an den ersten hellen Deep-Sky-Objekten mühten, versuchten sich die Erfahreneren erfolgreich an ausgefallenen Zielen.
Was uns als Veranstalter neben den guten Beobachtungsbedingungen am meisten Freude bereitete, war etwas anderes: überall auf dem Platz gab es regen Austausch der Beobachter untereinander. Ob es um Hilfestellung beim Aufsuchen für die Unerfahrenen ging oder um Tipps zur Beobachtungstechnik oder einfach der gewährte Blick durch das andere Teleskop… Das Miteinander machte es aus – und dafür allen Teilnehmern ein Dankeschön.
Diese Erfahrungen lassen uns schon ein Treffen 2011 ins Auge fassen… „TAN 2.0“
Einen weiteren Bericht und Bilder finden Sie auf Astrotreff und einen Timelapse hier.